Sonntag, 9. August 2015

Warum sind manche Grüntees magenfreundlicher als andere?

Howdy Tee-Orgien-Süffler!

Ich trinke ja wieder etwas mehr Grüntee, da ist mir eine kleine Theorie "passiert", aus vergangenen Erlebnissen zusammengeschustert.


Also an der Oxidation wird es ja wohl nicht liegen, diese liegt bei Grüntee generell etwa um die 1% (ungewollt).

Vielleicht aber an der Beschattung? In Japan gilt diese als herbedämmend.
Es gibt eine Theorie (ebenfalls von mir), dass die japanische Beschattung lediglich
eine künstliche Imitation von in China natürlich existierenden,
fast beständig von Nebel und Wolken verhangenen Teeberge ist,
was aus klimatischen Gründen so in Japan (leider) nicht natürlich existiert.
Aber nach kürzlichen Erfahrungen mit einem solchen sehr erlesenen Yun Wu
(Wolken Nebel) Tee, der im Gegensatz zu einem gänzlich anderen Grüntee
doch spürbar mehr auf den Magen geschlagen ist (in erheblicher Menge wohlgemerkt),
scheidet für mich dieses Kriterium als ein wirklich essentielles Kriterium aus.
Und damit auch gleich das Kriterium des Pflückguts von ganz jungen/feinsten Blättchen
im Gegensatz zu bereits etwas grösser geernteten Blättchen (natürlich in üblichen Grenzen).
Der Erntezeitpunkt hingegen ist klimatisch gesehen aber sicher nicht ganz ausser Acht zu lassen, wenn er auch meiner Meinung nach doch in einem nicht verhältnismässigen Mass überbewertet ist.

Beim Boden schnappte ich einmal von einem chinesischen Teebauern auf,
dass wenn dieser Sand enthalte, mache das den Tee weniger herb.
Diesen Punkt kann ich aber derzeit noch nicht gänzlich einordnen, bestätigen oder widerlegen,
möchte ihn aber trotzdem einmal hier aufführen.

Schlussfolgerung

Ich persönlich denke, die 2 nachfolgenden Faktoren sind im Verhältnis zu den Vorhergehenden überproportional massgeblich:

1.: Der entsprechende Kultivar:
Gewisse Kultivare sind "von Natur aus" schlicht erheblich herber
als andere. -> Diesen Aspekt tangiert etwas ausführlicher dieser Beitrag.

2.: Ebenfalls massgeblicher Faktor ist der Grad des Bratens oder Dämpfens:
Nicht auf extreme Hitze oder Röstaromen ausgerichtet, sondern darauf,
dass der Tee durch den Vorgang auch wirklich "gar" geworden ist.
Als allgemeinverständliches Beispiel z.B. einen Fisch, auf höchster Hitze gebraten,
aussen verbrannt, aber innen nicht durch -> das genau ist nicht das Ziel.

Ich freue mich auf Feedbacks und Widerlegungen aus euren eigenen Beobachtungen. ; )

2 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Interessante Gedanken. Ich frage mich allerdings ob die Beschattung von Nebel und Wolken (z.B. bei Yun Wu) an die 90% Beschattung der japanischen Kanreisha (z.B. für Gyokuro) herankommt. Detailierte Informationen über Gyokuro und dessen Beschattungstechnik habe ich in diesem Blogpost verfasst: Gyokuro – Der Schattentee

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